Der Kastanienhain des Monte Baldo

Der Anbau von Esskastanien, der in der Vergangenheit auf weiten Flächen auf den Abhängen des Monte Baldo zwischen 600 bis 900 Meter Höhe sehr verbreitet war, spielte eine bedeutende Rolle für die lokale Bauerngemeinschft. Er stand im Mittelpunkt der Tätigkeiten, die in den zeitweiligen Sommersitzen (maggenghi) ausgeübt wurden.

Im Spätfrühling wurden die Grasflächen der Kastanienwälder als Weiden genutzt, während die flacheren Flächen ein- oder zweimal im Sommer gemäht wurden. Im August säuberte man die castanienbäume mittels der Entfernung der Schösslinge und der unfruchtbaren Äste und gewann so Zweige für die Nahrung für das Vieh, Holz zum Heizen und Pfähle für die Einzäunungen oder für die Weinbauanlagen.

In den ersten Oktoberwochen begann die Ernte. Die Männer schlugen die Zweige mit langen Bambusrohren und so fielen die Kastanien mit ihren Hüllen, die die Frauen mit einer Gabel aus Kastanienholz, giòa genannt, sammelten und in einen Weidenkorb lagerten. Die Kastanienigel wurden dann zusammengehäuft und das war die Lagerung der Früchte (rissara). Sie wurden mit Ästen und Holzbündeln bedeckt und fermentierten etwa zehn Tage lang. Dann wurden die Kastanien von ihren Hüllen getrennt, indem man darauf umhertrampelte oder sie mit einem besonderen Rechen mit nur wenigen Zähnen, famagàl genannt, schlug.

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