Die Kapitelle

Die Kapitelle, die ab dem Mittelalter errichtet wurden, ersetzten die “edicole” und/oder den “genius loci” (Geist des Ortes) der heidischen Religion. Es handelt sich um eine äußere Form der  Frömmigkeit von seiten des Volkes gegenüber der Madonna und den Heiligen. Man stellte sie an den Kreuzungen auf, sowohl am Anfang als auch im Innern der Siedlungen. Ihr Zweck war, den Schutz gegen Krankheiten zu erflehen oder widrige Wettererscheinungen für die Ernten abzuwehren. Die Kreuze, dort wo die Steigungen beginnen oder längs der Gardesanastraße,  verspüren den Einfluß einer aus dem Trentino-Südtirol stammenden Andachtsform.

Die jetzt bestehenden Kapitelle stammen aus dem 17. und 18. Jh.. Deren architektonische Züge und Fresken entstammen einer einfachen volkstümlichen Kunst. Die auf dem Territorium verstreuten kleinen Kapellen sind handwerkliche Kunsterzeugnisse mit Fresken, die den Händen von einheimischen Malern, die ihre Arbeiten auch signiert haben, anvertraut worden waren. Die Heiligenbilder zeigen die Muttergottes unter verschiedenen Anreden zusammen mit anderen Heiligen, die der Volksfrömmigkeit lieb waren, unter anderen mit den lokalen Heiligen Benigno und Caro (ihre Reliquien werden in der Pfarrkirche von St. Stefan aufbewahrt).

Die auf dem Territorium vorkommenden Kapitelle kann man in Kapitelle der Gemeinschaft unterteilen wie die in der Nähe der Siedlungen  oder in Kapitelle in Privatbesitz, die am Eingang zu einem ländlichen Gut stehen oder ober dem Hauseingang oder der Stalltüre eingesetzt sind. Erstere hatten die Aufgabe, die Gemeinschaft zu beschützen – die anderen hingegen das Individuum.

Das Vordach diente sicher als Schutz, aber ermöglichte auch eine Andachtspause mit der Madonna und den dargestellten Heiligen. Obwohl nicht in Malcesine, aber in Brenzone und in anderen Orten am und um den Gardasee existierte und gibt es auch heute noch unter dem Vordach eine Steinbank (der Art “polsaora” – Ruheplatz wie jene der Madonna dell’Aiuto in Marniga oder in S. Antonio della Pontare auf dem Maultierpfad nach Prada.

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