Das mittelalterliche Dorf Campo

45° 69' 69'' , 10° 76' 40''

Campo hat eine mittelalterliche Struktur und wurde in den 60iger Jahren des 19. Jh. von seinen Bewohnern, die gezwungen waren, in die Städte Norditaliens auszuwandern, verlasssen. Der Ortsname Campo könnte von “Campus”, dem römischen Feldlager abstammen oder von einer Gründung im hohen Mittelalter. Felszeichnungen und Fünde deuten auf eine Siedlung bereits in der Jungsteinzeit hin.

Das erste urkundliche Zeugnis stammt aus dem 1023. Das Dorf besitzt ein gefestigtes Gebäude, das im Verlauf der Zeit etwas verändert wurde, aber noch immer Originalteile einer Befestigung besitzt. Es trägt den Namen “Casa-castello” (Schlosshaus) und verfügt über Gewölbe, Ställe, Heuböden, unterirdische Gänge, die es in die Zeit der Festungen eingliedern.

Vom VIII bis XI Jahrhundert entwickelten die religiöse Verwaltung der Veroneser Klöster und dann die Scaliger und die Venezianer den Olivenanbau mit der Tätigkeit von Ölmühlen. Von diesen existiert noch als Zeugnis ein Raum mit einem Mahlstein.

Die arme Wirtschaft des Ortes basierte auf der Viehzucht und dem Holzschlag. Sinnbild des Dorfes ist ein Anfang 18. Jh. gebauter Brunnen mit Waschtrog, der am Anfang des Hügels steht und an bäuerliche Szenen anderer Zeiten erinnert. Das Schlosshaus mit dem kleinen Glockenturm stand als Symbol für die politische Macht, das Kirchlein Oratorio di S. Pietro in Vincoli hingegen für die kirchliche Macht.

Das religiöse Gebäude ist romanischen Stils und mit Ikonografien, die Anfang 2000 restauriert worden sind, bereichert. Eine Papstbulle von Hadrian IV bezeichnet 1158 die Kirche als Kapelle der Heiligen Simon, Judas und Evanglisten Johannes; manche stufen sie nicht vor der Hälfte des XII Jh. ein.

Die nach Westen orientierte Fassade ist im 17.Jh. erneuert worden. Der einschiffige Innenraum hat einen rechteckigen Grundriss mit Apsis. Die Nord-und Südwände und die Apsis sind mit gotischen Fresken geschmückt, die einen gewissen Zauber ausüben und zudem gut sichtbar sind.

Sie zeigen Schutzheilige und typische Nothelfer der mittelalterlichen Theologie. Giorgio da Riva, der sie signiert hat, ist der Freskenmaler.

Im Dorf Campo finden Musik-, Kunst- und religiöse Veranstaltungen statt. Sie haben den Zweck, die Ortschaft zu fördern und aufzuwerten. Die Stille und Verlassenheit, die das Dorf kennzeichnen, rufen im Besucher alte nostalgische Gefühle wach.

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